Für das Jahr 2022 wurde als Drohnenlinie die B17(DSU)19mdi (80 % VSH) ausgewählt

BUCKFAST Breeder

B17(DSU)19mdi.19 - ilv.B441(PJ)18sdi mdi M307(DSU)18sdi [1 dr.c.] :
 (80% VSH)             .18 - B623(PJ)17sdi sdi B11(PJ)16sdi [1 dr.c.] :
                                .17 - B11(PJ)16sdi sdi B5(PJ)15sdi [1 dr.c.] :
                                .16 - B216(PJ)13 sdi B126(PJ)13 [1 dr.c.] :
                                .13 - B992(PJ)12 ins A199(PJ)10 [11 dr.c.] :
                                .12 - B961(PJ)12 ins Bmix(PJ)10 [some dr.c.] :
                                .12 - P135(PJ)08 ins P85(JL)06 [3 dr.c.] :
                                .08 - P133(PJ)05 ins B133(PJ)05 [9 dr.c.] :
                                .05 - P166(PJ)03 ins B158(PJ)01 [10 dr.c.] :
                                .03 - P168(PJ)01 ins B214(PJ)00 [9 dr.c.] :
                                .01 - P3(GdB)01 ins A199(PJ)98 [12 dr.c.] :

 

Züchter Geburt Beurteilung Vitalität Sanftmut Schwarm Frucht- Honig Ertrag Überwinter- Wabenbau Varroa HYG+
Nummer Jahr Jahr Bienen Brut   Neigung barkeit Früh Sommer Spät rung Waben Propolis Note VSH+ nach 12 h
B17(DSU)19mdi .19 2019 4 4 5 - 4 - - 5 - 5 4 5 - 100 %
" .19 2020 4 4 5 5 4 5 5 5 5 5 4 5 - 100 %
" .19 2021 5 5 5 6 5 5 - - 5 5 4 5 80% 100 %

Die B17(DSU)19mdi ist eine von 30 Schwestern, die instrumentell begattet wurden. Die Begattung als mdi Königin erfolgte jeweils mit dem Sperma von 5 Drohnen der M307(DSU)18sdi. Diese Königin, die am Anfang eher zögerlich ein Brutnest aufbaute, ist sehr sparsam mit dem Spermavorrat ihrer Spermateka umgegangen. Als langlebige Königin (sie ist am 14. Februar 2022, im Mini, immer noch vorhanden) zeigt sie über die 3 Jahre eine stabile, gleichmäßige Volksentwicklung. Der Honigertrag lag in den 3 Jahren immer etwas über dem Standdurchschnitt und zeigte damit die gute Ausgewogenheit zwischen Volksgröße und Honigertrag.

Die B17(DSU)19mdi ist eine Buckfastlinie, die ursprünglich aus der Primorski P3(GdB)01 hervorgeht. Die züchterische Bearbeitung der Primorski mit Anpaarungen guter Anatolika und Buckfastlinien auf der Drohnenseite, hat zu einer stabilen Buckfastbiene geführt. Wer junge Buckfastlinien stabilisieren möchte, ist mit einer Anpaarung mit der B17(DSU)19mdi gut beraten.

Das Bienenvolk der B17(DSU)19mdi wurde 3 Jahre nicht mit Medikamenten behandelt. Allerdings wurden verdeckelte Brutwaben, zur Völkerbildung entnommen. Im Jahr 2021 wurde diese Königin innerhalb des SMR-Verbundprogramms den Bieneninstitutes Kirchhain in der Gruppe Sachsen ausgezählt. 

Auszählen der Varroamilben unter dem Mikroskop

Erläuterung zu den Bewertungen

Vitalität der Bienen und der Brut

2021 überzeugte diese Königin, trotz ungünstiger Witterung und Trachtverhältnissen durch eine kontinuierliche Volksentwicklung und so wurde sie mit 5 Beurteilt. Wogegen ich sie 2019 und 2020 "nur" mit 4 in dieser Kategorie beurteilt hatte.

Sanftmut

Im Gegensatz zu den der SMR / VSH-Zucht nachgesagten "Wilden stechlustigen" Völkern, gliedert sich die B17(DSU)19mdi bei den sanftmütigen Linien ein. Die ganze Linie und die Geschwistergruppe können das ganze Jahr über gut und zügig bearbeitet werden, wobei die meisten Eingriffe sich eigentlich auf das Aufsetzen der Honigräume und die Entnahme dieser beschränkten. Bei leichtem Rauch verschwinden die Bienen sofort in den Wabengassen. Die Sanftmut ist gegenüber anderer Linien überdurchschnittlich.

Schwarm Tendenz

Die Schwarmneigung wurde mit der Note sechs und fünf beurteilt, keine der Geschwistergruppen hat 2020 oder 2021 eine Schwarmzelle angezogen. Diese Bienen kommen nicht auf den Gedanken zu schwärmen, solange genügend Raum vorhanden ist. Das hat sich auch bei den Königinnen / Völkern bestätigt, die als Drohnenvölker der Schwesterngruppe, die zur instrumentellen Begattung im SMR / VSH Programm Sachsen benutzt wurden. Bei diesen Völkern wurde von Mai bis Ende Juli ein Drohnenabsperrgitter unter dem Brutraum angebracht. Aufgrund der Anordnung der Drohnenabsperrgitter war kein Eingriff in den Brutraum möglich, da sonst ein Großteil der Drohnen abgeflogen währen, die aber zur instrumentellen Begattung benötigt wurden.

Ertrag

Der Honigertrag wurde von mir durchweg mit 5 beurteilt. 2019 konnte diese Königin in der Spättracht (Heide) noch mit 115 % des Standdurchschnittes überzeugen. Im Jahr 2020 lag sie alle Ernten zusammengerechnet bei 118 % des Standdurchschnittes. Im Jahr 2021 wurde die Königin nach der Frühtracht, Ende Mai vom Vollvolk auf Mini-Plus umgesetzt, in dem sie auch bis 2022 überwintert hat.

Überwinterung

Mit der Note 5 wurde die Überwinterung beurteilt. Die Königin hat starke Wintervölker aufgebaut und im Frühjahr war die Bienenmasse fast gleich groß wie im Herbst. Diese Königin hat nun bereits den 3 Winter als Volk überlebt. Am 15.02.22 war sie noch mit einem starken Mini-Plus Volk am Leben.

Wabenbau und Propolis

Noten mit 5 in dieser Leistungsbeurteilung konnten vergeben werden, da hier keinerlei Brücken oder Überbau angelegt worden. Mittelwände mit Zellenmaß 5,1 mm wurden zügig und ohne Fehlbau ausgebaut. Bei der Beurteilung der Verwendung von Propolis konnte nur eine 4 vergeben werden. Vom Volk wurde Propolis vor allem benutzt, um das Flugloch zu verkleinern. Im Jahr 2020 war die "Räuberei" durch Wespen extrem ausgeprägt. Im Inneren der Beute wurde Propolis sehr sparsam verwendet.

 Flugloch mit Propolis

Hygiene

Der von mir mehrmals durchgeführte Nadeltest im Blümchenmuster zeigte gute Werte. Da nach 24 Stunden alle abgetötete Bienenbrut ausgeräumt war, wurde das Prüfintervall verkürzt. Bei der Nachschau nach 12 Stunden wurden ebenfalls 100 % der toten Puppen entfernt, bei 6 Stunden waren es noch 85 %. Die Tests wurden alle bei gutem Wetter und starken Trachtflug durchgeführt. Und wenn man genau hinsieht sind noch Zellen zu erkennen, in Dehnen zum Teil ausgeräumte Puppen zu sehen sind.

SMR / VSH

Das Volk wurde durch Auszählen der verdeckelten Brutzellen unter dem Mikroskop, nach dem Protokoll vom Bieneninstitut Kirchhain getestet. Der Test erfolgte 12 Tage nach Infizierung mit 150 Milben, die mit der Puderzucker Methode geerntet worden. Hierbei zeigte sich, laut Auswertung und Rechenmodell des Bieneninstitutes ein hohes SMR/VSH verhalten, der rechnerische Wert lag bei 100 %. Es ist dabei zu beachten das dies immer nur eine Momentaufnahme ist, aber es zeigt, eindeutige Tendenzen das diese Bienen mit der Varroamilbe gut zurechtkommt und durch das wieder verdeckeln und Ausräumen befallenen Brut, die Vermehrung der Varroamilbe auf einem Niveau hält was unter der Schadschwelle liegt. Aber der Weg zu Behandlungsfreien Völkern ist noch weit. Zuerst müssen die SMR / VSH-Eigenschaften flächendeckend verbreitet werden, um den nächsten Schritt, die Reduzierung der Behandlung nach Schadschwellen durchführen zu können.

Die Anpaarung mit den Drohnen auf VSH Belegstellen ist ein Schritt in diese Richtung. Die eigenen Zuchtlinien auf VSH-Belegstellen an zu paaren ermöglicht zugleich die Selektion der Nachzuchten in Richtung Varroaresidente Bienenvölker.

Dietmar Uhlemann
Februar 2022